Im Jahre 2018 hatte ich eine Ausstellung bei der Galerie Artisani in Unna. Die zugehörige Vernissage war eine tolle Erfahrung. Es ist schon ein tolles Gefühl, wenn man aus dem Munde eines echten, gestandenen Kunstkenners eine Zusammenfassung seiner Arbeit hört.
Hochzeiten sind in meinem Augen die! Herausforderung für jeden Fotografen. Man muss jeden Augenblick offen für Motive sein. Ein interessanter Ausdruck in einem Gesicht, eine zehntel Sekunde dauernde Mimik, das sind die Erinnerungen, die das Brautpaar sucht. Von den Portraits über die Hochzeitsreportage bis hin zur Trauung an sich: Immer heisst es angespannt sein. Auch für die Technik ist eine Hochzeit eine Herausforderung. Dunkle Kirchen oder Standesämter, Objektive mit mindestens Blende 2,8 sind Pflicht. Ich hatte gerne zwei Vollformat Nikons mit einem 24-70 und einem 70-200 im Einsatz. Ohne Tragegeschirr eine Qual. Doch es gibt keinen schöneren Moment, wenn das Brautpaar das erste Mal die hoffentlich schönen Bilder sieht und zufrieden ist.
Zur Zeit besitze ich drei Kameras. Eine Nikon D800 und zwei Fujis, eine XT2 und XPro2. Vor kurzem habe ich Portraits eines befreundeten Ehepaars gemacht, mit meiner Lieblingskamera, der Nikon D800 in Kombination mit dem Sigma Art 50/1,4. Und wieder musste ich feststellen dass meine Nikon eine andere Hausnummer ist als meine Fujis. Ich bekomme, trotz gleicher Brennweite (35mm APS-C Fujis, 50mm VF Nikon), die Portraits mit der Nikon besser hin. Auch die Blende liegt auf gleichem Niveau. Ich kann nur vermuten, in Bezug auf Nikon Kameras habe ich jahrzehnte Erfahrung, bei Fujis nur vier. Ausserdem ist der optische Sucher der Nikon den Suchern der Fujis einfach überlegen. Die Komposition fällt leichter. Der Vorteil der Fujis liegt in ihrer Kompaktheit, das ist optimal auf Reisen. Ich habe jedoch für mich beschlossen, die nächste Cam gibt wieder eine Nikon, keine Fujis mehr.
Vor Jahren hatte ich die Ehre, eine Vernissage in Wiesbaden fotografisch zu begleiten. Für mich war der! Gast des Abends Ben Patterson, Künstler und Musiker aus der USA. Ben hatte sich mit der Erfindung der Kunstrichtung Fluxus verdient gemacht und war ein Freund von Beuyes. Er hatte eine tolle Ausstrahlung und hatte Sinn für Humor. Heute bin ich stolz auf mein Portrait von ihm, eine Erinnerung für mich. Ben hat mir die Freigabe seiner Bilder gegeben. Leider ist er 2016 verstorben. Da er eine Seite auf Wikipedia hat, habe ich Wikipedia mein Portrait angeboten. Lange hat es gedauert, bis die Genehmigung da war. Das Portrait wurde mittlerweile für alle Regionen von Wikipedia für die Seite von Ben übernommen. (Nikon D700 mit Nikkor 28-300; indirekter Blitz)
Vor kurzem habe ich abends an einem Smartphone-Fotowalk teilgenommen. Ich musste schweren Herzens auf meine Kameras verzichten. Ich muss zugeben, es hat Spaß gemacht, doch mir hat eine richtige Kamera gefehlt. Physik kann man halt nicht überlisten. Die kleinen Smartphone-Sensoren sind doch hinsichtlich ihres Rauschverhalten und Auflösungsvermögen Grenzen gesetzt. Ich habe zum Glück in RAW (kann mein Smartphone) fotografiert, so konnte ich einiges ausbügeln. Auch scheint die jpg-Engine meines Samsung nicht die beste zu sein. Einige Smartphones scheinen da besser zu sein. Als Fazit: Für mich ist ein Smartphone immer noch ein Spielzeug und kann eine echte APS-C Kamera oder sogar Vollformat nicht ersetzen. Der Vorteil des Smartphones: Man hat es immer dabei.
Unter Fotografen haben sie keinen guten Ruf: Die Superzooms oder Suppenzooms, abfällig ausgedrückt. Doch ohne so ein Superzoom wäre das obige Bild nie entstanden. Ich stand auf dem Dach eines Hotels in Santiago de Cuba, mit der Nikon D700 und dem Nikkor 28-300 VR in der Hand. Bei Endbrennweite konnte ich dieses Bild machen. Mit einer meiner geliebten Festbrennweiten (35 und 50mm) hätte das nicht funktioniert. Ich muss aber gestehen, dass die Kombi D700, die ich nicht mehr besitze, und mein Superzoom perfekt harmonierten. An meiner Nikon D800 reicht das Auflösungsvermögen des Megazooms nicht mehr aus. Das Bild wird matschig, was man aber mit Bildbearbeitung ganz gut korrigieren kann. Seit einiger Zeit nutze ich auf Reisen eine Systemkamera von Fuji. Die ist einfach kompakter. Natürlich habe ich auch hier ein Superzoom: Das Fuji 18-135.
Seit Jahren besitze ich für meine Nikon D800 ein manuelles Zeiss Objektiv. Ich bin sehr begeistert davon hinsichtlich Haptik, Schärfe und Abbildungsleistung.
Für meine Fuji XPro2 suchte ich schon länger manuelle Linsen und wurde fündig. Zuerst ergänzte das Mitakon 35/0,95 meinen Objektivpark. Nicht schlecht, dachte ich. Das Bokeh des Mitakon ist wirklich schön. Auf einer Reise nach Madeira musste es sich bewähren, ich wurde nicht enttäuscht. Das Freistellungsvermögen ist toll.
Ergänzend zum Mitakon gönnte ich mir noch das Kamlan 28/1,4. Ich liebe die 40mm umgerechnet auf Vollformat. Doch bei diesem Objektiv bin ich zwiegespalten. Zuerst dachte ich: Tolle Haptik. Doch die Abbildungsleistung ist nicht toll. Für Bilder in sozialen Netzwerken zu erstellen ist es ausreichend.
Auf einem Kurztrip nach Münster hatte ich die beiden dabei (Siehe Bild oben). Es war kalt und es folgte die Ernüchterung. Der Blenden und Schärfering liessen sich beim Kamlan fasst nicht mehr drehen.
Mein Fazit: Ich kann nur das Mitakon und das Kamlan beurteilen. Das Mitkon ist toll, das Kamlan wird nicht mein Immerdrauf.